Farbdarstellung des 32:9 Monitors – auf den Farbraum kommt es an!

Sobald Du diverse Monitore miteinander vergleichst, stößt Du auf die wichtige Bildschirm-Eigenschaft Farbraum. Es handelt sich hierbei um die jeweilige Darstellung von Farben, die je nach Farbraum-Typ von Bildschirm zu Bildschirm unterschiedlich sein kann. Doch was ist hierfür die Ursache? Welchen Farbraum benötigt zum Beispiel ein Gaming Monitor? Diese und weitere Fragen wollen wir Dir an dieser Stelle beantworten.

Was ist eigentlich ein Farbraum?

Das menschliche Auge ist in der Lage einen bestimmten Bereich des elektromagnetischen Spektrums im Bereich von 390 bis 780 nm (Nanometer) als Farben zu erkennen. Der für den Menschen sichtbare Bereich wird auch Farbraum genannt. Zur visuellen Vereinfachung dieses komplexen Themas gibt es das XYZ-Farbsystem nach der Cambridge International Examinations (CIE). Das Diagramm fasst die Gesamtheit aller für den Menschen wahrnehmbaren Farben zusammen. Ein weiterer Begriff hierfür ist Tristimulus-Farbraum.

Welche Farbräume sind für Monitore wichtig?

An dieser Stelle richten wir unseren Fokus direkt auf die Farbräume, die ein Monitor besitzen kann. Der Farbraum oder auch Gamut beim Monitor gibt an, inwieweit dieser in der Lage ist die natürlichen Farben aus dem vorgegebenen Farbspektrum wiederzugeben. Auch hier bietet das XYZ-Farbsystem eine gute Hilfestellung. In diesem werden spezielle geräteabhängige Farbräume meistens durch ein Dreieck dargestellt. Je größer das Dreieck ist, umso besser ist die Farbtreue und -brillanz des Monitors! Zu den bekanntesten genormten Farbräumen für Bildschirme gehören:

  • NTSC
  • sRGB
  • Adobe RGB
  • DCI-P3

 sRGB Farbraum

Der sRGB Farbraum wurde bereits 1998 von HP und Microsoft entwickelt. Der Farbraum gilt als Standard für die Farbdarstellung im Internet und beim Desktop-Publishing. Eine weitere Bezeichnung hierfür ist deshalb Standard-Farbraum. Er wird zudem von den meisten Kameras, Scannern, Druckern und sonstiger Peripherie unterstützt. Zu den Vorteilen zählt sicherlich, dass der SRGB Farbraum den kleinsten gemeinsamen Nenner bei der Farbdarstellung kennzeichnet. Das bedeutet, dass man geräteunabhängig die gleiche Darstellung eines Bildes bekommt und es kaum zu Farbabweichungen kommt, wenn Peripherie-Geräte und Programme sRGB-kompatibel sind. Er zeigt allerdings Schwächen bei der Darstellung von satten Grüntönen.

Empfehlung: Alle Super Wide Monitore decken den sRGB Farbraum ab, einige sogar zu 125%. Das bedeutet, dass sie deutlich mehr Farben darstellen können, als der Standard vorgibt. In der Regel ist dieser Farbraum voreingestellt und eignet sich zum Surfen und zur Textverarbeitung. Bildbearbeitung für private Zwecke oder für Social-Media-Aktivitäten ist damit problemlos möglich. Für anspruchsvollere Grafik- oder Print-Publishing-Arbeiten solltest Du aber andere Farbräume vorziehen.

Adobe RGB

Alles, was später ausgedruckt wird und daher besonders farbtreu sein muss, sollte an einem Monitor mit Adobe RGB Farbraum erstellt werden. Dieser wurde 1998 von Adobe Systems entwickelt und gilt bis heute als Nr. 1 Farbraum im Farbbild- und Druckverarbeitungsbereich. Dies liegt vor allem daran, dass der Farbraum deutlich größer ist als bei sRGB. Adobe RGB stellt vor allem Grüntöne besser dar. Zudem ist die Sättigung der Farben insgesamt höher.

Empfehlung: Sobald Du an Deinem Mac oder PC und Monitor hochwertige Grafiken und Printvorlagen erstellst, ist ein Bildschirm mit dem Farbraum Adobe RGB Pflicht.

NTSC

Die Abkürzung NTSC steht für National Television Systems Committee. Die amerikanische Fernsehnorm definiert auch Merkmale wie Auflösung und Bildfrequenz. NTSC verfügt über einen ähnlich großen Farbraum wie Adobe RGB, ist aber mit leicht anderen Koordinaten im XYZ-Farbsystem ausgestattet.

Empfehlung: Monitore mit dem NTSC-Farbraum benötigst Du für farbverbindliche Video-Produktionen.

 DCI-P3

Mit der Einführung des Retina-Displays bei Macs, iPad und iPhone hat Apple den P3-Farbraum aus der digitalen Kinofilmproduktion in den Consumer-Bereich gebracht. Den Effekt sieht man vor allem auf Smartphones und Tablets: Farben werden auf diesen Geräten deutlich kräftiger und lebhafter dargestellt. Will man Bilddaten jetzt so naturgetreu wie möglich auch auf einem Monitor darstellen, sollte man auf sogenannte Wide-Gamut-Monitore mit dem DCI-P3-Farbraum zurückgreifen. Dieser Farbraum zeichnet sich wie Adobe RGB durch eine besonders hohe Farbtreue aus. Allerdings verfügt er über abweichende Koordinaten (siehe XYZ-Farbsystem) beim Grün- und Rotpunkt. DCI-P3 ermöglicht es, fast alle in der Natur vorkommenden Farben darzustellen. Solche Wide-Gamut-Monitore werden vor allem in der professionellen Bildbearbeitung oder in der Druckvorstufe eingesetzt.

Empfehlung: Sobald Du professionell Fotos bearbeiten möchtest, die du beispielsweise im RAW-Format fotografiert hast oder digitale Filmproduktionen auf Deinem Monitor bearbeiten möchtest, sollte der Bildschirm den Farbraum DCI-P3 besitzen.

HDR – kein Farbraum, aber dennoch wichtig

Streng genommen stellt HDR (High Dynamic Range) keinen eigenen Farbraum dar. Dennoch ist die Rastergrafik für die Darstellung von Farben und damit für die Farbauflösung wichtig. Beim HDR Verfahren werden 10 bit oder mehr pro Farbkanal (RGB) zur Verfügung gestellt. Dadurch wird eine viel höhere Dynamik (Unterschied zwischen dem dunkelsten und hellsten Teilen des Bildes) erzeugt.

Außerdem sind die Farbabstufungen zwischen den Farbübergängen deutlich feiner. Wenn Du zum Beispiel einen Farbverlauf über den gesamten Bildschirm hast, werden bei Standarddarstellungen oft kleine Farbbänder oder -ringe sichtbar. Schuld daran ist die nicht ausreichende Auflösung der 8-Bit Darstellung.

Beachte bitte: Dein Betriebssystem und die Grafikkarte im PC müssen zwingend HDR unterstützen, damit Du überhaupt in den Genuss von HDR kommst. Ein HDR-Monitor reicht hier nicht aus.

In der Produktbeschreibung eines HDR Monitors wird die maximale Helligkeit des Panels in Candela pro Quadratmeter (cd/m²) angegeben. Alternativ findest Du dort auch die Bezeichnung nit. HDR-Monitore haben eine spezifische maximale Leuchtdichte. Generell gilt: Ein hoher Wert erzeugt ein besonders brillantes und kontrastreiches Bild.

 Welche Faktoren können den Farbraum beeinflussen?

Die Qualität der Farbdarstellung wird durch verschiedene Dinge beeinflusst. Die Ursache hierfür kann externer Natur sein oder durch das Gerät selbst verursacht werden. Gute Beispiele dafür sind:

Hintergrundbeleuchtung

Jeder LCD Monitor verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung. Für die optimale Darstellung von Farben ist eine gleichmäßige Ausleuchtung des Panels Voraussetzung. Hochwertige Bildschirme haben eine Helligkeitssteuerung, die die Fehler des Panels ausgleicht.

Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel

Je nach Blickwinkel nimmst Du dargestellte Farben und deren Helligkeit unterschiedlich wahr. Deshalb gibt es bei 32:9 Bildschirmen oft gewölbte Monitore, um den Blickwinkel-Fehler zu minimieren.

Kalibrierung

Hochwertige Super Wide Monitore bieten die Möglichkeit zur Kalibrierung. Dadurch kannst Du eventuelle Farbfehler minimieren. Hier gibt es Modelle, die die Justierung über eine interne Software regulieren. Besser sind jedoch externe Kalibrierungsgeräte, da sie deutlich genauer arbeiten. So wird gewährleistet, dass beispielsweise gedruckte Bilder genau so aussehen, wie auf dem Monitor.

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Zu guter Letzt: Braucht man für jeden Farbraum einen eigenen Monitor?

Natürlich nicht. Viele Monitore bieten die Möglichkeit, ein bestimmtes Farbprofil auszuwählen oder sogar eigene zu generieren. Dadurch stellst Du automatisch den benötigten Farbraum ein. Beim Vergleich wird Dir allerdings auffallen, dass vor allem hochwertige Monitore sehr viel mehr Auswahlmöglichkeiten besitzen, was den Farbraum angeht. Gleiches gilt für die Kalibrierung.

Im Internet stößt Du oft auf die Aussage, dass ein großer Farbraum gleichbedeutend mit einer hohen Bildqualität ist. Dies stellt sich jedoch als Irrtum heraus. Vielmehr sind für eine optimale Farbdarstellung der richtige Farbraum und die dazu passende Anwendung entscheidend.

Beispiel: Wie Du hier bereits erfahren hast, verfügt Adobe RGB über einen größeren Farbraum bei Grüntönen. Allerdings ist sRGB DER Farbraum für die allermeisten Anwendungen und Spiele auf dem PC. Wenn Du Deinen Monitor aber im Adobe RGB Modus nutzt, wirst Du enttäuscht sein. Bei Games erscheint die Vegetation unter anderem deutlich greller. Dies hat Auswirkungen auf die gesamte Szenerie und damit auch auf Dein Spielvergnügen.

Überleg dir also vorher, für welchen Zweck Du dir einen Super Wide Monitor kaufen möchtest, bevor du zum Monitor mit den meisten, tollsten und besten Profilen und Farbeigenschaften greifst.

*Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links

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